Montag, 30. Januar 2012

Firmin- Rezension

Firmin, ein Rattenleben- Sam Savage
List Taschenbuch
203 Seiten, 8,95 €

Inhalt: Boston in den 60er Jahren. Im schäbigen Keller der Buchhandlung am Scollay Square wird Rattenjunge Firmin geboren. Er ist der Kleinste im Wurf und kommt immer zu kurz. Als der Hunger eines Tages zu schlimm wird, knabbert er die in den Regalen lagernden Bücher an. Eines nach dem anderen wird gefressen, bis Firmin entdeckt, dass auf dem Papier etwas steht, was ihn sein Elend vergessen lässt: Ob Lolita oder Ford Madox Ford, ob Moby Dick oder Cervantes, die Welt der Menschen verspricht Abenteuer und Liebe, Krieg und Frieden, kurz: alles, was eine Ratte nicht hat. Voller Neugier sucht Firmin die Freundschaft zu Buchhändler Norman. Als dieser einen Giftanschlag auf ihn verübt, muss Firmin einsehen, dass er in den Augen der Menschen wohl doch nichts weiter ist als ein lästiges Tier. Wie so oft im Leben zeigt sich aber gerade in den dunkelsten Stunden ein Licht am Ende des Tunnels. Sam Savages Roman erzählt von den Hoffnungen und Idealen der Beat-Generation und von der Fähigkeit, immer wieder aufzustehen, möge es noch so hart kommen.

Man verfolgt Firmin in seinem ganzen Leben, von der stressigen Geburt bis zu dem Zeitpunkt
seines Todes. Was man in einem für uns doch eher kurzen Rattenleben alles erleben kann.
Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, und ich denke es wird euch ähnlich gehen, aus der Sicht einer Ratte zu lesen, was aber durchaus seinen Charme hat.
Alle leidenschaftlichen Leser werden sich voll und ganz mit Firmin- ja, einer Ratte!- identifizieren können und sich selbst an einigen Stellen in ihm wiederfinden.So ging es zumindest mir.
Eine lesebegeisterte Ratte, ist schon etwas Außergewöhnliches, kommt einem nach diesem Buch aber plötzlich wie etwas ganz Natürliches vor. Es ist total witzig, die Welt der Menschen und die aus den Büchern aus Firmins Sicht zu sehen. Firmin ist ein Romantiker, Poet und hoffnungsloser Träumer, der in seinen Gedanken gerne in die Rolle von Fred Astaire schlüpft, mit Ginger tanzt oder mit dem Buchhändler einen Plausch über Football und Frauen führt. Mit soviel Liebenswürdigkeit wird einem die Geschichte von Firmin herangeführt, dass man ihn – ja, immer noch eine Ratte- am Ende wirklich ins Herz geschlossen hat und man sich fragt, ob es überhaupt wirklich Unterschiede zwischen Ratten und Menschen gibt.
Bücher in denen es um Bücher geht, haben wir schon immer gut gefallen, und „Firmin“ ist ein wirklich warmherziges, geistreich erzähltes Buch über ein verkanntes Genie mit einer Vorliebe für dicke Bücher und Jazz.
Ich kann es Jung und Alt empfehlen, ein etwas anderes Buch, das man bequem zwischendurch lesen   und sich dabei unterhalten lassen kann.

Sonntag, 8. Januar 2012

Eine kleine Wahrheit! :)

Dieses süße Bild habe ich auf www.weheartit.com gefunden, und ich fand es sehr witzig, aber auch sehr wahr... Das passiert mir auch manchmal! :)
Ich hoffe, euch gefällt es auch: 

Donnerstag, 5. Januar 2012

Romeo und Julia- Rezension

Romeo und Julia 
William Shakespeare
Hamburger Lesehefte Nr 128 (Ich glaube, die gibt es nur im Norden, und nicht überall im Land?!)
88 Seiten



Fast jeder kennt wohl die Geschichte der Julia und ihres Romeos- die Kinder der Familien Carpulet und Montague aus Verona, die schon immer verfeindet waren, die sich jedoch ineinander verlieben, heimlich heiraten und dann durch einen wirklich dummen Zufall und Missverständnisse für einander sterben.
Es ist die berühmteste Liebesgeschichte und das bekannteste Stück Shakespeares. Und diesen Klassiker wollte ich nun unbedingt auch endlich lesen!
Das Theaterstück besteht aus fünf Ackten a 3-5 Szenen.
Durch das Personenregister am Anfang des Stückes, auf das man während des Lesens immer mal wieder zurückgreift, kommt man mit den Namen nicht so leicht durcheinander, was ich wirklich praktisch finde. Die Namen der Figuren gefallen mir auch alle sehr gut, es sind alte, vornehme (italienische) Namen, wie Mercutio, Paris, Benvolio, Tybalt, Simson usw... Und die Charaktere sind auch abwechslungsreich und interessant, wie ihre Namen. Besonders gut gefallen hatte mir die ewig plaudernde Amme Julias, und Benvolio und Mercutio, die Freunde von Romeo.
Das ganze Stück hat sich sehr flüssig gelesen, ich habe nie die Lust daran verloren, musste mich nicht durchkämpfen und hatte auch keine Probleme mit der nicht ganz modernen Sprache, wie man es erwarten könnte. Es ist wirklich locker und heiter und teilweise ziemlich lustig und ironisch, was ich garnicht erwartet hätte, von Shakespeare. Doch sein Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen, an einigen Stellen musste ich lachen und habe mir über soviel Witz in so einer traurigen Gegebenheit gewundert. Denn eigentlich handelt es sich ja um eine Tragödie, ein Trauerspiel.
Man darf nicht vergessen, dass die Liebe zwischen Romeo und Julia zum Scheitern verdammt ist, und innerhalb des Stückes, Einige mutig ihr Leben gelassen haben. Dies jedoch ebenfalls auf einer komischen Art und Weise, sieht eine dramatische Sterbeszene doch so aus: „Und so im Kusse sterb ich. ( Er stirbt.)“
Das Stück ist also sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Es ist sowohl traurig, tragisch, als auch romantisch, schön und witzig, heiter, ironisch, dramatisch, kritisch und spannend.
Eine geballte Ladung schicksalhafter Liebe und Hass, Auseinandersetzungen und Fechtkämpfe auf den Straßen Veronas.
Ich denke, das Stück ist von daher für jeden etwas. Für (relativ) jung und alt, für Frauen, jedoch auch für Männer, für Romantiker und Verschwörungstheroretiker.
Ich will bald noch mehr Stücke von Shakespeare lesen, und werde auch „Romeo und Julia“ sicher noch öfters zur Hand nehmen. Für mich ein rundum gelungenes Werk, dass seine Popularität voll verdient hat, und jedem, der es noch nicht gelesen hat, kann ich es wärmstens empfehlen! ♥

Mein Lieblingszitat:
„Julia: (….) Komm, milde, liebevolle Nacht! Komm, gib mir meinen Romeo! Und stirbt er einst, nimm ihn, zerteil in kleine Stücke ihn: Er wird des Himmels Antlitz so verschönen, dass alle Welt sich in die Nacht verliebt und niemand mehr der eiteln Sonne huldigt. (...)“